Von Franz Josef Glacier aus (die Ortschaften heissen hier leider gleich wie die Sehenswürdigkeiten) fahren wir um sechs Uhr zum Lake Matheson. In diesem See spiegeln sich die beiden Bergspitzen Mt Tasman und Mt Cook (v.l.n.r.). Früh morgens ist einerseits die Spiegelung am besten, andererseits kann man dem Strom der vielen Touristen ein bisschen ausweichen. Tatsächlich kommen bei unserer Rückkehr zum Parkplatz die Busse scharenweise an. Kein Wunder, denn praktisch in jedem Kalender über Neuseeland ist dieses Bild drin. Wir müssen aber sagen, dass sich das frühe Aufstehen mehr als gelohnt hat, denn dieser Blick auf den See und die Berge ist wirklich wunderschön und eindrücklich. Wir sind davon begeistert.
Besonders bekannt ist der Westen für die zwei grossen Gletscher, die weit hinunter ins Tal reichen. Auf einer kurzen Wanderung nähern wir uns dem Fusse des Fox Gletschers. Einmal fallen zwei riesige Eisbrocken krachend hinunter. Diese Eismassen in einer Geröllwüste beeindrucken uns sehr. Den Franz Josef Gletscher können wir sogar auf einer geführten Tour besteigen. Der Weg führt uns immer weiter hinein in diese lebendige Eiswelt und bald befinden wir uns inmitten einer blauen und weissen Märchenlandschaft. Dies ist ein geniales und aufregendes Erlebnis.
Unser Guide arbeitet den ganzen Tag ziemlich hart, weil er für uns immer wieder Stufen pickeln muss. Ein bisschen Nervenkitzel ist hier auch dabei, weil man richtig spürt, dass diese Eismassen ständig in Bewegung sind. Immer wieder fällt ein Stein hinunter oder man hört unter sich Wasser rauschen ohne einen Bach zu sehen. Steigeisen sind hier oben natürlich ein Muss und dazu müssen wir die vorgegebenen Wanderschuhe anziehen. Wir fühlen uns damit ein bisschen wie zu Gotthelfs Zeiten.